Vom 7. bis 10. September fand die Tagung des Auslandsösterreicher-Weltbunds in Graz statt. Jedes Jahr treffen sich dabei Auslandsösterreicher aus der ganzen Welt, um sich auszutauschen und ihre Anliegen zu besprechen. Dieses Mal war ich auch dabei und ich war positiv überrascht, welches Thema ganz oben auf der Agenda stand: Die Beibehaltung der Staatsbürgerschaft.
Bereits in den ersten Minuten der Generalversammlung wurde die Beibehaltung thematisiert. Es wurde sofort deutlich, dass dies das Anliegen Nr 1 vieler Anwesender war. Auch in den folgenden Tagen zog sich das Thema wie ein roter Faden durch die Versammlung und wurde in den meisten Reden erwähnt.
Reden sind schön und gut, aber es stellte sich sofort die Frage, was der Weltbund dafür tut, um dem Ziel der Beibehaltung näher zu kommen. Zu meiner Freude kamen als Antwort kein vagen Plattitüden, sondern eine konkrete Strategie, die der Vorstand verfolgt: In diesem Jahr hat er sich mit 8 Landeshauptleuten und Dutzenden weiteren Politikern getroffen, um die Beibehaltung der Staatsbürgerschaft zu besprechen. Und die Überzeugungsarbeit bei den Politikern wird so lange forgesetzt, bis sich etwas ändert.
Ich habe mit dem Präsidenten des Weltbunds, Werner Götz, über seinen Ansatz gesprochen. Besonders gelungen finde ich, wie er das Thema an die Politiker heranträgt. Er fragt sie: "Was gewinnt das Land Österreich dadurch, wenn es einen Österreicher verliert?". Und dann stellt sich meist heraus, dass die Politiker nicht grundsätzlich gegen die Beibehaltung sind. Sie wussten nur bisher nicht, dass das Problem in diesem Ausmaße existiert!
Politiker müssen die gleiche Botschaft dutzende Male hören, bevor sie sie für wichtig halten. Deshalb bin ich überzeugt, dass sich der Weltbund und die Beibehaltungskampagne einander sehr gut ergänzen. Als offizielle Vertretung der Auslandsösterreicher hat der Weltbund die Verbindungen in die Politik, um Gespräche mit Entscheidungsträgern zu führen. Als Bürgerkampagne können wir unsere Erfahrungen teilen, Mitstreiter finden und so unsere Stimme verstärken. Aus je mehr Richtungen die Politik das Thema Beibehaltung zu hören bekommt, desto mehr wird ihr bewusst, dass sich etwas ändern muss.
Gemeinsam schaffen wir mehr. Deshalb ist es gut, dass es mit dem Weltbund einen Verband gibt, der sich für uns einsetzt. Ich empfehle allen Auslandsösterreichern, die Webseite https://www.weltbund.at/ zu besuchen und Mitglied zu werden. Neben den Tagungen gibt es auch eine dritteljährliche Zeitschrift und andere Vorteile. Vor allem aber können wir dadurch die Prioritäten des Verbands mitbestimmen, den Vorstand für die Erfüllung der Vorhaben zur Verantwortung ziehen und die Repräsentation der Auslandsösterreicher mitgestalten.
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